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Die Società subalpina di imprese ferroviarie ist ein italienisches Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Domodossola. Es betreibt mit der FART zusammen die Centovallibahn, wobei die SSIF für die italienische Strecke und die FART für die Schweizer Strecke zuständig ist. Die Website der SSIF ist www.vigezzina.com.
ABe & Be 4/4 ’’Panorama-Triebzug’’ | |||
ABe & Be 4/4 ’’Panorama-Triebzug’’ |
Schon früh setzte sich die Bevölkerung für Bahnstrecken in die Täler des Tessins ein. Eine dieser ersten Bahnen war die in den 1960er Jahren eingestellte Strecke ins Maggia-Tal. Obwohl auch schon Planungen für eine Verbindung von Locarno durch das Centovalli nach Domodossola bestanden, dauerte es noch fast ein Vierteljahrhundert bis zur Inbetriebnahme der Bahnstrecke. Besonders die Eröffnungen der Gotthard- und Simplonstrecke brachten dem Vorhaben Aufschwung, so dass der damalige Bürgermeister von Locarno beim Bundesrat die Konzession für eine Eisenbahnstrecke durch das Centovalli sowie zwei innerkantonale Strecken in die Täler beantragte.
Als am 28. Dezember 1898 die eidgenössische Konzession erteilt wurde, gründete der Kanton Tessin am 18. November 1909 die Ferrovie Regionali Ticinesi. Im Mai 1913 konnten die Bauarbeiten beginnen, die jedoch nicht mal ein Jahr später infolge finanzieller Probleme sowie des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges unterbrochen werden mussten. Erst 1921 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Am 25. November 1923 wird die Strecke Ponte Brolla – Domodossola eingeweiht, dank der Willenskraft von den Herren Balli, Sutter, Falcioni und Testore welche die technischen und finanziellen Schwierigkeiten erfolgreich überwinden konnte. Zwei Tage später geht die Bahn offiziell in Betrieb. Im April 1927 folgte noch die Eröffnung der Verlängerung bis nach Locarno.
Während die damalige FRT für den Betrieb auf Schweizer Seite zuständig war, betrieb die SSIF die Strecke auf italienischen Boden. Der Betrieb der beiden Bahnen erfolgt seit jeher in einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft. Obwohl beispielsweise auch die Fahrzeuge zusammen beschafft und auch zusammen betrieben wurden, waren beide Bahnen immer wieder von Finanznöten geplagt. Besonders der italienische Teil drohte zeitweise fast zu verwahrlosen. Immer wieder musste die Schweizer Seite mit Finanzspritzen einspringen. Erst im letzten Jahrhundert hat sich die Lage durch eine Gesetzesänderung in Italien, die eine bessere staatliche Unterstützung für kleinere Bahnen gestattet, wesentlich geändert.
Die grösste Katastrophe, die die Bahn in ihrer Geschichte hinnehmen musste, war das Unwetter vom 7. August 1978. Hier wurde in einer Nacht der italienische Streckenteil an einigen Stellen völlig weggespült. Vier Brücken wurden so schwer beschädigt, dass sie neu gebaut werden mussten. Insgesamt dauerte es über zwei Jahre bis die gesamte Strecke wieder durchgehend befahrbar war.
Seit dem Jahre 2015 werden mehrere Viadukte entlang der ganzen Strecke renoviert, welche heute attraktiv als Centovalli Express vermarktet wird.